BiBi — Biografische Bibliothek
Mit der zunehmend alternden Gesellschaft steigt auch das in Erscheinung treten für gewöhnlich erst im höheren Alter anzutreffender Erkrankungen wie Demenz oder Alzheimer. Die Auswirkungen für die Patienten und ihre Angehörige sind umfassend. Die Fähigkeit mittels Sprache die eigenen Gedanken und Wünsche zu kommunizieren trifft hierbei ein besonderes Augenmerk, da im Verlauf der Erkrankung sowohl der Wortschatz als auch die grammatikalischen Fähigkeiten rapide abnehmen. Auf der anderen Seite wird aber auch das Verstehen für die Patienten zu einer existenziellen Herausforderung. Das ist umso fataler, als durch die Kommunikation das aktive Denken und das Gedächtnis trainiert werden. Dieses Training kann durch die Erkrankung nicht mehr praktiziert werden.
Der aktive Akt des Schreibens, so zeigen es diverse Studien, kann dazu genutzt werden das eigene Denken neu zu bewerten, neue Schlüsse zu ziehen und sogar neue gedankliche Vernetzungen zu schaffen. Dem kognitiven und motorischen Abbau soll mit der sich immer weiter entwickelnden digitalen Kommunikation begegnet werden.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines interaktiven Systems zur Förderung der kognitiven und motorischen Auseinandersetzung mit Erinnerungen auf biographischer Basis. Das System soll Patienten von Demenz oder Alzheimer helfen dem Verfall ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten entgegenzuwirken.
Im Rahmen des Projektes soll ein System entstehen, welches einen bewussten Umgang mit Sprache ermöglicht. Hierbei liegt der Fokus auf dem Verbalisieren von Erinnerungen und dem Festhalten als auch Bearbeiten von Erlebten in Bild und Ton. Dies soll dazu führen Erinnerungen und sprachliche Kompetenzen zu erhalten sowie Erlebtes aufzuarbeiten. Relevante Personen sollen in die Lage versetzt werden, Fotos aus unterschiedlichen Lebensspannen auszuwählen, diese zu digitalisieren und zu archivieren, um anschließend mit deren Hilfe eine persönliche Biographie erstellen zu können.
Der Prototyp des entwickelten System wird vom Team im folgenden Video vorgestellt. Alternativ kann das Video auch hier eingesehen werden.